Die Messe in e-Moll von Anton Bruckner verdankt ihre entstehung und klangliche Eigenart dem Neubau des Mariendomes in Linz. Das neugotische Bauwerk sollte ein machtvolles Symbol der katholischen Kirche werden. Die Uraufführung fand im Freien statt. Dies von vornherein bedenkend, verzichtete Bruckner im Orchester auf die Streicher und beschränkte sich
auf 15 Bläser. Doch mit einer Freiluftmusik hat die e-Moll-Messe nichts gemein. Vielmehr ist sie an den großartigen Renaissancemeistern um Giovanni Pierluigi da Palestrina orientiert.
Der quasi a cappella-Charakter vor allem des Kyrie und des Sanctus wird gleichwohl klanglich angereichert mit dem sinfonischen Stil, den Bruckner später so markant ausbauen sollte.
Dabei grenzte sich Bruckner scharf von den dogmatischen Restauratoren des Palestrinastils ab, den sogenannten Cäcilianisten, jenen katholischen Reformern der kirchenmusik, die bis ins 20. Jahrhundert „eine unzahl gleichförmig-mittelmäßiger Motetten hervorgebracht haben.“
Das Konzert ist gleichzeitig Abschlusskonzert meines Masterstudiums Dirigieren.
Bläser der HfM Saar
Großer Chor der HfM Saar
Leitung: Matthias Rajczyk